Happy Teaching

Geschichten aus dem wahren Leben

HEY, liebe Lehrerin, lieber Lehrer, heute mache ich etwas, was ich noch nie gemacht habe und mich einiges an Überwindung kostet: Meine Geschichte erzählen, in aller Öffentlichkeit (und dich hoffentlich ermutigen damit!)

Wenn du mich noch nicht kennst: Hi, ich bin Kristina, 37 Jahre jung, ehemalige Lehrerin und Gründerin der Happy Teaching GmbH.

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“Lehrpersonen müssen fit, zuverlässig und belastbar sein.” (Und wenn der Anforderungskatalog des Lehrberufs immer weiter ansteigt – Corona lässt grüssen! -, gehört es eben zum Job, alles ohne zu murren auszuführen).

Kommt dir das bekannt vor? Ich möchte heute etwas tun, was ich noch nie getan habe – schon gar nicht öffentlich. Aber ich spüre, dass es Zeit wird, meine persönliche Geschichte zu teilen, damit Andere davon lernen und sich ermutigt fühlen können. Denn:

MUT fängt damit an, uns zu zeigen, wie wir wirklich sind.

Ich spule einmal kurz etwas nach vorne: Während eines ¾ Jahres wurde mir eine sog. Supervisionsperson (oder auch Lehrercoach genannt) zur Seite gestellt, weil ich angeblich nicht genug belastbar für den Lehrerberuf sei – und das, obwohl ich das nicht wollte. Es war das härteste Jahr meiner sechs Jahre andauernden Tätigkeit als Primarlehrerin – und ich brauchte lange, um mich davon zu erholen und mein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. Wie es dazu gekommen ist und weshalb ich heute mein bestes Leben lebe (und dir nur Mut machen kann)?

Here we go: Seit Mitte meines Studiums kämpfte ich mit diversen gesundheitlichen Problemen und Zipperlein, die meinen Alltag mächtig durcheinander wirbelten. Ich fühlte mich hilflos, unsicher und schwach. Kein Arzt der regulären oder Alternativmedizin konnte mir bis dato helfen; ich war an einem Nullpunkt angelangt. Inzwischen hatte ich meine erste Stelle als Klassenlehrerin in Zürich angenommen und drei Jahre unterrichtet, bevor ich eines Umzugs wegen die Schule wechselte. 

Deine aktuelle Situation (insbesondere, wenn sie hart und unerbittlich ist) gibt dir die Möglichkeit, zu reflektieren, was du wirklich willst und brauchst.

In meinem vierten Berufsjahr passierte es dann: Sechs Wochen, nachdem ich die neue Stelle angetreten hatte, wurde ich krank und fiel komplett aus. Natürlich lag der Verdacht nahe, es handle sich um ein Burnout. Aber ich fühlte es tief in mir drinnen: Ich war nicht erschöpft, mein Körper hatte einfach ein Problem, das er nicht lösen konnte und mich regelmässig ins Bett zwang. Dabei waren die Symptome ausschliesslich Allergiesymptome wie exzessives Niesen, Naselaufen, rote Augen und damit einhergehend Kopfdruck. Nach dem dritten Ausfall machte mir die Schulleitung klar, dass ich nur weiterarbeiten dürfte, wenn ich mich von einer Coachingperson begleiten liesse.  Ich war relativ jung und konnte nicht für mich einstehen, weshalb ich zustimmte. Von da an wurde ich regelmässig besucht und es wurden stundenlange Gespräche geführt, was mir wohl fehle und ob ich nicht einfach zu wenig belastbar für diesen Job sei?

Für mich brach eine Welt zusammen: die Arbeit mit den Kindern erfüllte mich mit Freude und ich hatte ausschliesslich hervorragende Berichte von Schulbesuchen – und jetzt so etwas. Da niemand wirklich wusste, was mir fehlte (ich eingeschlossen), zog sich die Situation weiter. Auszufallen war der wahr gewordene Alptraum für mich und ich haderte immer mehr mit mir selber, bis zu dem Punkt, an dem ich langsam zu glauben anfing, was man mir von aussen sagte: Ich sei nicht belastbar. Es war mir so unendlich peinlich, ich konnte mich kaum mehr vor anderen zeigen.

Doch dann kam der Wendepunkt: Ich gestand mir ein, dass ich nicht für eine Festanstellung mit regelmässigen Arbeitszeiten gemacht war durch meine spezielle gesundheitlich Situation – und so beschloss ich, mich selbständig zu machen. Die Idee mit den Lehreragenden war geboren und mit ihr eine zaghafte Hoffnung, das sich mein Leben bessern würde.

Dich verletzlich zu zeigen ist furchterregend. Den Mut aufzubringen, deine Wahrheit zu zeigen und zu leben, scheint kaum machbar. Aber wenn du es schaffst, wird es dich frei machen.

Und heute? Während ich diese Zeilen schreibe, feiert die Happy Teaching GmbH ihr 8-jähriges Bestehen! Wir sind ein Team von 4 Mitarbeitern (das vierte Teammitglied stellen wir euch dann in Kürze vor), verkaufen erfolgreich unsere eigenen Produkte und schmieden gerade grosse Pläne für die Zukunft. Meine Arbeitszeiten habe ich meinem Leben angepasst: Im Zentrum steht unser Wohlbefinden und die Weiterentwicklung aller Teammitglieder. Alles, was wir tun, kommt von Herzen und wird mit Freude und Humor gestaltet. Nicht umsonst ermutigen wir unsere Community immer wieder, Pausen einzulegen und gut für sich selber zu sorgen. Gesundheit (körperlich, seelisch und geistig) und ein achtsamer Umgang mit sich selber sind absolut essenziell! Ich weiss, wovon ich rede.

Du hast das Gefühl, du kannst als Lehrer*in nicht so sein, wie du wirklich bist (mit allem, was dazugehört)? Bitte zeig dich, tritt aus deinem Schatten hervor, sei verletzlich und lebe (und arbeite!) authentisch. Nur Lehrpersonen, die echt und offen sind, können unsere Kinder auf das Leben und die Zukunft vorbereiten. Es ist deine persönliche Geschichte, die dich ausmacht und dich einzigartig macht – als Lehrerperson und als Privatmensch.

Mach was Schönes aus den schmerzhaften und hässlichen Erlebnissen, die du durchmachst. Du kannst das!

Jetzt bist du dran:
Schreib uns deine Geschichte an hallo@happyteaching.ch! Andere können davon lernen und sich ermutigt fühlen (deine Daten werden anonymisiert mit der Community geteilt in Form von Blogposts & Community-Emails).